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Tony Cragg

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Ganz allein bei der Arbeit – so trifft man den Bildhauer selten. Denn Tony Cragg managt ein Großatelier, wo ihn fast ständig eine Schar von Helfern umgibt. Mindestens zehn sind es, die schmirgeln, schichten, schrauben... Zwar gibt der Künstler viel Arbeit aus der Hand, doch verliert er die Prozesse nie aus den Augen.

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Am Anfang eines Werkes steht zumeist die Zeichnung – ein Medium, das für Cragg schon immer sehr wichtig war. Er zeichnet fast täglich. Mit dem Stift in der Hand entwickelt der Künstler seine Ideen.

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Auf die Zeichnungen folgen kleine, dann größere Modelle. Bis schließlich die perfekte Form gefunden ist und zur Ausführung kommt – in Holz, Bronze, Aluminium, Marmor, Gips, Sandstein, Polyester... Cragg verfolgt jeden Schritt, greift immer wieder korrigierend ein. Dabeisein ist alles.

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1970 schuf Cragg seine originellen Kartoffelköpfe.

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In den 1970er Jahren entstanden auch viele flüchtige Werke, die nur in Fotos dokumentiert sind. Cragg warf Seile in die Luft, zeichnete die Umrisse des eigenen Körpers in den Sand. Und immer wieder stapelte er Dinge – oft ganz einfache wie Kisten, Tassen, Teller, Ziegelsteine...

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Auch disparate Dinge lassen sich stapeln wie im kubischen Konstrukt von 1979. „Stacks“ nennt Cragg jene Werkgruppe. Er hatte sich von geologischen Formationen inspirieren lassen und gefundene Alltäglichkeiten zur „menschlichen Landschaft“ geschichtet.

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Um 1980 erwacht das Interesse für bunten Plastikmüll: Eimer, Flaschen, Stücke, Splitter. In seinen Arbeiten nehmen diese Einzelteile Gestalt an – werden etwa zu lebensgroßen Schattenfiguren. Kritik an der Abfallgesellschaft mag mitschwingen. Wichtiger aber ist jene Erkenntnis, die Cragg aus dem Müll zog: Kunststoff, dieses ansich erstaunliche frei gestaltbare Material – in den Fundstücken erschien es immer in die gleichen, simplen, allein dem Nutzen verpflichteten Formen gezwängt. Der Langeweile des reinen Utilitarismus sagte Cragg damals den Kampf an und bleibt dabei.

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Seit Jahrzehnten beschäftigen Cragg die „Early Forms“. Abgeleitet vom Gefäß, muten sie an wie ein Gemisch aus organischem Gewächs und mechanischem Gerät. In der Schau kann man mitansehen, wie der Künstler diesen Lieblingsgegenstand aus der Fassung und in Bewegung bringt, wie er ihn quetscht, dehnt, faltet. Das Gefäß windet sich, wirft Falten, bildet Ausbuchtungen. Dabei sind die Oberflächen der „Frühen Formen“ mitunter so glatt poliert und poppig gefärbt, dass man selbst Bronze gummiweiche Qualitäten zuschreiben möchte.

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Auch wenn man es den jüngeren Arbeiten nicht auf den ersten Blick ansieht, so sind sie doch häufig den „Stacks“ aus Craggs Frühwerk verwandt. Setzen sie sich doch aus unzähligen geschichteten Holzscheiben zusammen – nach wie vor ein zentrales Konstruktionsprinzip für den Künstler.

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Der Computer spielt eine Nebenrolle in Tony Craggs Atelier. Er will keine Skulpturen am Rechner generieren, sondern Formen schöpfen, zu denen er eine emotionale Beziehung aufbauen kann. Immer wieder reizt ihn dabei die Natur – ihr Vorbild ist es, das den Künstler anstachelt. Es kann auch ein einfacher Stein sein.

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Craggs Verbindung zur Natur kommt nicht zuletzt in seinem 2008 eröffneten Skulpturenpark Waldfrieden zum Tragen. Neben den eigenen haben hier auch immer wieder Werke wechselnder Künstler-Kolleg*innen ihren Auftritt. Über die Jahre ist durch Ankäufe und Schenkungen eine beachtliche Sammlung gewachsen.

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Redaktion: K.WEST Verlag
Text & Konzept: Dr. Stefanie Stadel
Fotos & Video: Markus Feger
Schnitt: Salvador Tovar Hernández

Außer:
Der Zeichner
Tony Cragg: Untitled, 1996. © VG Bild-Kunst, Bonn 2016. Foto: David Kaluza.

Ansicht von der Heydt-Museum
Foto: Museum

Die Kartoffelköpfe
Tony Cragg: Potato Heads, 1970. © VG Bild-Kunst, Bonn 2016. Foto: Michael Richter.

Aufräumen
Tony Cragg: Stacked Bricks, 1973. © VG Bild-Kunst, Bonn 2016.

Gestapelter Alltag
Foto: K.WEST

Plastik-Kunst
Tony Cragg: Menschenmenge, 1984. BSI Art Collection, Schweiz. © VG Bild-Kunst, Bonn 2016. Foto: Rocco Ricci.

Frühe Formen
Tony Cragg: Cubic, 2011. © VG Bild-Kunst, Bonn 2016. Foto: Michael Richter.

Holzscheiben schichten
Tony Cragg: Castor & Pollux, 2015. © VG Bild-Kunst, Bonn 2016. Foto: Michael Richter.

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