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Tanzhaus NRW

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In einem wunderschön umgebauten ehemaligen Straßenbahndepot residiert nahe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs nicht ein, sondern das Tanzhaus schlechthin. Eine Einrichtung, die NRW im Namen trägt und deutschlandweit ihresgleichen sucht. Hier geht es nur um: den Tanz.


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Hervorgegangen ist das Tanzhaus NRW aus der 1978 gegründeten soziokulturellen Initiative „Die Werkstatt“. Eine „multikulturelle Begegnungsstätte“ sollte die sein, um die Grenzen zwischen Breitenkultur und künstlerischer Avantgarde durchlässiger zu machen. So fing es an.

Zwanzig Jahre später stand der Umzug in das ehemalige Straßenbahndepot an. Im Laufe der Jahre hat sich das Haus mit zwei Bühnen und acht Studios zu einem vibrierenden Zentrum des zeitgenössischen Tanzes entwickelt. Den Bezug zur eigenen Geschichte hat das Tanzhaus NRW aber nie verloren. Auch das ein oder andere ältere Möbelstück hat sich in die Gegenwart gerettet.
Wenn es sich hier nicht ausgiebig diskutieren lässt, wo dann?

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Bettina Masuch ...

über ihre erste prägende Tanzerfahrung

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Seit 2014 leitet Bettina Masuch des Tanzhaus NRW – als zweite Intendantin überhaupt, nachdem Bertram Müller das Haus seit der Gründung aufgebaut hatte. Geboren wurde Bettina Masuch in Solingen. "Getaway", so hieß die Schule, in der sie das Tanzen gelernt hat. Das war damals die beste Disco der Stadt, sagt Bettina Masuch. Ein bisschen was hat wohl auch der Ballettunterricht gebracht.

Später ging es Bettina Masuch vor allem darum, dem Tanz eine Bühne zu bereiten. Als Dramaturgin am Theater am Turm in Frankfurt am Main, an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz oder am Hebbel am Ufer – um nur ein paar Stationen des Weges zu nennen, der sie bis nach Düsseldorf geführt hat.

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Bettina Masuch ...

... über das Profil des Tanzhaus NRW

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Die Kurse des Tanzhaus NRW stehen allen offen, egal ob jung oder alt, Frau oder Mann, Profi oder Amateur. Die rund neunzig Lehrerinnen und Lehrer stammen aus über vierzig Nationen. Das Angebot reicht von Afrikanischem Tanz über Butoh, Salsa, Stepptanz bis hin zu Urban Styles. Ballett und zeitgenössischer Tanz werden selbstverständlich auch trainiert. Hinzu kommen Angebote für Menschen mit Parkinson oder Multipler Sklerose.

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Kofie da Vibe ...

zeigt, wie Hip-Hop geht

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Kofie da Vibe unterrichtet seit 2006 am Tanzhaus NRW Hip-Hop – wenn er nicht gerade auf irgendeiner Bühne steht. Welche Voraussetzungen ich mitbringen muss, um Hip-Hop zu lernen? Spaß haben und die Musik lieben, sagt Kofie da Vibe. Hinzu kommen dann noch ein paar Bewegungen, die er uns im Video erklärt. Locker bleiben!

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Von morgens um zehn bis abends um zehn ist in den Studios des Tanzhaus NRW etwas los. Mehr als 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer pro Woche nehmen die Angebote der Akademie und des Jungen Tanzhaus wahr. Am Vormittag trainieren die Profis, danach kommen die Kinder, die Jugendlichen und die Erwachsenen.

Bis in den späten Abend hinein wummern die schweren Bässe manchmal über den Flur. Wenn man durch die großzügigen Fenster der lichtdurchfluteten Ateliers schaut, wähnt man sich schon mal in einem Hollywood-Tanzfilm.
New-York-Hinterhof-Atmosphäre in Düsseldorf.

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Die meisten der Dozentinnen und Dozenten am Tanzhaus NRW stehen selbst regelmäßig auf der Bühne, oder sie blicken auf eine langjährige Tanz-Karriere zurück. So wie die Kanadierin Dawna P. Dryhorub. Sie studierte an der School of the Toronto Dance Theatre und arbeitete danach mit Choreografen wie Rodolpho Leoni und Samir Akika. Ihre Erfahrung gibt sie als Trainerin regelmäßig auch an das Ensemble des Folkwang Tanzstudios weiter.

Am Tanzhaus NRW gehört Dawna P. Dryhorub zu den dienstältesten Dozentinnen. Neben Kursen für Menschen mit Parkinson oder Multipler Sklerose bietet sie klassisches Ballett an. Auf eine gesunde, körpergerechte Haltung achtet Dawna P. Dryhorub, wenn sie unterrichtet. Und natürlich auch auf den Ausdruck.

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Dawna P. Dryhorub ...

gibt eine kurze EInführung in das klassische Ballett

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Stepptanz? Wer denkt da nicht sofort an Fred Astaire, Samy Davis Jr. oder Ginger Rogers? An glamourös blinkende Showtreppen und imposante Bläsersätze? Im Tanzhaus NRW sieht das ganz anders aus. Dort schlüpft Daniel Luka in die mit Alumimiumplatten beschlagenen Schuhe, um seinen Schülerinnen und Schülern die hohe Kunst des Tap Dance beizubringen.

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Daniel Luka ...

über die richtige Körperhaltung im Tap Dance

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Daniel Luka selbst hat seinen Tap Dance-Stil in New York City ausgeprägt. Er ist als Tänzer und Produzent unterwegs, als Mitglied verschiedener Kompanien auf Bühnen und im Fernsehen zu sehen.

Musik machen mit den Füßen, so versteht Daniel Luka den Stepptanz. In der Club- und Jazz-Szene will er ihn etablieren. Ein erstes Album hat Luka zusammen mit dem Wuppertaler Pianisten Roman Babik und dem Klarinettisten Martin Gjakonovski bereits eingetanzt. Am Tanzhaus NRW hat er die Tap Academy Düsseldorf ins Leben gerufen, in der fortgeschrittene Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwei Jahre individuell ausgebildet werden.

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Daniel Luka ...

tanzt ein Schlagzeug-Solo

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Bettina Masuch ...

über den Körper 2.0

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Vielfalt zeichnet das Bühnenprogramm des Tanzhaus NRW aus. Über 200 Mal im Jahr geht auf einer der beiden Bühnen das Licht an. Zu sehen ist ein breites Spektrum des zeitgenössischen Tanzes. Internationale Größen wie Anne Teresa De Keersmaeker, Sidi Larbi Cherkaoui oder Ohad Naharin sind regelmäßig mit ihren Kompanien zu Gast. Eng ist auch die Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern, die in der Region beheimatet sind. So sind etwa Raimund Hoghe oder Stephanie Thiersch dem Haus seit langem verbunden.

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Stephanie Thiersch ...

erinnert sich an ihr erstes Stück im Tanzhaus NRW

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Hier probt Stephanie Thiersch mit Viviana Escalé auf der kleinen Bühne des Tanzhauses das Solo „Bruixa“. Ein Stück über eine Tänzerin am Ende ihrer Bühnenkarriere, über das Altern und über weibliche Selbstinszenierung.

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Das Tanzhaus NRW hat „Bruixa“ koproduziert – wie viele andere Choreografien von Künstlerinnen und Künstlern aus dem In- und Ausland. Es ist ein wichtiger Knotenpunkt im nationalen wie internationalen Tanz-Netzwerk.

Neben einer Bühne bietet das Tanzhaus Tanzschaffenden vielfältige Unterstützung in Form von Residenzen, Hilfe bei der Akquise finanzieller Förderung und bei der Öffentlichkeitsarbeit, technische Infrastruktur und Trainingsmöglichkeiten. Und mit seinem internationalen Bühnenprogramm fungiert es auch als Impulsgeber für die Szene vor Ort.

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Stephanie Thiersch ...

über die Bedeutung des Tanzhaus NRW für die freie Szene

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Deutschland ist ein Sprechtheaterland. Der Tanz hat es schwer. In den Kulturteilen der großen Zeitungen findet er selten statt. An erster Stelle steht der Tanz meist dann, wenn irgendwo gespart werden muss. Vor allem die freie Szene hat es schwer. Um so wichtiger, dass es Einrichtungen wie das Tanzhaus NRW gibt.

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Zum Selbstverständnis als Produktionshaus gehört, junge Künstlerinnen und Künstler längerfristig am Haus zu verankern und ihnen Freiräume für ihre Arbeit zu schaffen. Dafür hat das Tanzhaus NRW ein Factory Artists-Progamm aufgelegt, das sich jeweils über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren erstreckt und u.a. regelmäßige Präsentationen der entstandenen Arbeiten beinhaltet.

Gefördert werden viel versprechende Tanzakteure, die am Anfang ihrer Karriere stehen. Das Tanzhaus NRW versteht dieses Engagement auch als Statement hinsichtlich der Arbeitsbedingungen zeitgenössischer freischaffender Choreografinnen und Choreografen, die als Nomaden von einer Projektförderung zur nächsten reisen müssen.

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Bettina Masuch ...

über die Situation des Tanzes in Deutschland

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Junges Publikum ist im Tanzhaus NRW nicht nur in den Kursen willkommen. Auch auf der Bühne wird Programm für den Nachwuchs gemacht, produziert bzw. koproduziert vom Tanzhaus NRW. Meist ist die junge Zielgruppe schon an der Entwicklung der Stücke beteiligt. Daneben sind internationale Gastspiele unter dem Dach des ehemaligen Straßenbahndepots zu sehen, vor allem aus Belgien und den Niederlanden, wo es ausgewiesene Produktionszentren für Tanzkunst gibt, die auf junges Publikum zielt.

Ergänzt wird das Angebot des Jungen Tanzhaus durch Festivals, Tanzcamps, Kooperationen mit Düsseldorfer Schulen und eine Jugendcompany unter der Leitung des Tänzers und Choreografen Takao Baba. Ein breites Angebot, das darauf zielt, junge Menschen unabhängig von ihrer Herkunft für Tanz zu begeistern.

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Wie viele andere Kultureinrichtungen auch, hat das Tanzhaus NRW unter Bettina Masuchs Leitung verstärkt den Kontakt zur Stadtgesellschaft gesucht. „Residenzen im Realen“ heißt eine Reihe, für die es Künstlerinnen und Künstler auffordert, die Studios zu verlassen und „Orte der Fürsorge“ aufzusuchen: eine Diakonie, eine Begegnungsstätte für Senioren oder ein Fitness-Center.

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Bettina Masuch ...

über ihren Lieblingsplatz im Tanzhaus NRW

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Die Pulsschlagader des Tanzhauses: das ist der lange, backsteinrote Flur. Wo Ballettschülerinnen im Tutu und professionelle Tänzerinnen und Tänzer in weiten Trainingshosen darauf warten, dass sich die Türen der Studios öffnen. Eltern schauen neugierig durch die schmalen Fenster, Künstlerinnen und Künstler huschen in die Garderobe.

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Fotografie und Video: Markus J. Feger
Konzept, Text und Redaktion: Andrej Klahn

Eine Produktion des K.WEST Verlag für www.kulturkenner.de

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