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Burg Hülshoff

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Ein Rasentraktorfahrer stutzt die Wiesen ums Wasserschloss. Einige Radfahrer führt es trotz des Nieselwetters durch den gepflegten Landschaftspark. Angekommen am schmucken Herrenhaus der Renaissanceanlage, erklärt ihnen der Burgherr persönlich dann allerdings, dass Museum und Gastronomie dienstags leider geschlossen hätten. Burgherr trifft es nicht wirklich. Dieser offen-freundliche Mann ist kein Adliger, sondern Gründungsdirektor und künstlerischer Leiter des Center for Literature.

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Seit 2018 krempelt Jörg Albrecht (Mitte) mit seinem Team die Burg Hülshoff um zu einem Ort, an dem Literatur laut wird. Laut, weil sie erlebbar gemacht und zur Diskussion gestellt wird.






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In der mittelalterlichen Vorburg zum Beispiel, die früher als Stallung genutzt wurde und heute mit nicht viel mehr als einer mobilen Bühne und Traversen für Scheinwerfer ausgestattet ist, wird dann eine Drag Show gefilmt. Vom Teehaus, das zart und still am Ende einer Allee gelegen ist, wummsen bei Festivals DJ-Bässe durch den 30 Hektar großen Park. Und eine Schriftstellerin wie Karen Duve und die Sängerin Bettina Bruns laden zum wortreichen Wanderritt durchs Pferdeland Westfalen.



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Ortsspezifisch zu arbeiten, ist für Jörg Albrecht und sein Team Bedingung – erforderliche Aufgabe und Chance zugleich.


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Die Burg Hülshoff in Havixbeck bei Münster ist Geburtsort der Literatin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848), um gleich mal ihre bekannteste Bewohnerin zu nennen.

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Die Burg selbst stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die Familie von Droste-Hülshoff ist 1417 eingezogen und hat dort bis zum Jahr 2015 gelebt. Vor sechs Jahren starb die letzte Freifrau von Droste zu Hülshoff.

Nachdem der Familienbesitz an den Landschaftsverband Westfalen-Lippe verkauft worden war, wurde 2012 die Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung gegründet. Ihr Ziel, ausgestattet mit einem Gründungskapital von 19,3 Millionen Euro: Den kulturhistorisch gewichtigen Ort zu einem bedeutsamen Literatur- und Kulturzentrum auszubauen. Zu einem interdisziplinären Museums-, Veranstaltungs- und Residenzort.


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Jörg Albrecht ist Autor von Romanen, Theaterstücken und Hörspielen. Er ist Performancemacher und promovierter Literaturwissenschaftler.

Im Dezember 2017 wurde er zum Gründungsdirektor und künstlerischen Leiter des Center for Literature berufen.


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Jörg Albrecht über das Center for Literature

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Zwischen Burg und Rüschhaus wird Literatur seit Juni auf dem Lyrikweg Droste-Landschaft erfahrbar. Der inszeniert die Literatur von Droste und anderen Schriftsteller*innen zum Thema Ökologie und Veränderung der Natur in Landschaft eben dort, in der Landschaft.












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Knarzender Dielenboden und eine überbordende Fülle an Dingen mit Geschichte – das sind die ersten Eindrücke in der Dauerausstellung im Haupthaus.


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In der Bibliothek der massive Schreibtisch, die unzähligen Bücher hinter Glasscheiben geschützt. Die Bildergalerie, bepolsterte Stühle, Kerzenständer, das Porzellan im Ahnenzimmer.


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Das kulturelle Erbe wiegt schwer. Wie die dicken Teppiche im Obergeschoss.

Lässt sich hier noch eigene Kunst entwickeln?

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Jörg Albrecht über reizvolle Räume

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Ein Beispiel?

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Jörg Albrecht über das Projekt »Schaustellen!« (2018)


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Natürlich eckt das Team um Jörg Albrecht mit seinen neuen Perspektiven auf Literatur auch mal an. Transformation fördert Kritik. Aber das offene Gespräch, die Kultur von Teilhabe, ist erklärtes Anliegen des Center for Literature.

Dominik Renneke leitet unter anderem das Projekt der Leserbürger*innen, das eine Brücke schlagen will zwischen Burg und Publikum. Da wird gemeinsam gelesen, geschrieben oder ein Podcast produziert. Er sagt: »Wenn wir diesen offenen Ort in den nächsten Jahren gestalten wollen, dann müssen wir das mit den Menschen und mit den Meinungen der Menschen tun.« Und das sei ein überaus produktiver Prozess.


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Dominik Renneke über die »Poetik des Publikums«

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(Jörg Albrecht)

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Im Programmbereich des Center for Literature sind 20 Mitarbeiter*innen beschäftigt. Anneke Lubkowitz kam im Januar dieses Jahres dazu, mitten in der Pandemie. Ihren Arbeitsort, die Burg Hülshoff, beschreibt sie als »bezaubernd«. Ihre Begeisterung für diesen Ort und für die Literatur will sie weitergeben.

»Unser Ziel ist es, Literatur einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Und das Publikum auch damit zu überraschen, dass Literatur schön sein und Spaß machen kann.» Dafür entwickelt das Team unterschiedliche Formate, interdisziplinär, mehrsprachig und mit so klangreichen Namen wie »Das Biedermeier-Phantasma / Deep Fake« (eine digitale Sonderausstellung im Museum) oder »Droste Salon: Drey Elisabeth« (eine Sprechcollage über Dichterinnen und Denkerinnen des 19. Jahrhunderts).

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Anneke Lubkowitz über Formate

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»Westopia«, das Festival für eine mehrsprachige Literatur der Zukunft, stellte im September die Frage nach der Rolle von Sprache in unserer Gesellschaft. Welche Stimmen werden gehört und welche nicht? Und welche Sprachen spricht eigentlich unsere Literatur hierzulande?

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Jörg Albrecht ist selbst Autor. Zum Schreiben kommt er nur noch selten. Aber er beschäftige sich ja weiterhin mit Sprache und was sie im Verhältnis zu Räumen und Gemeinschaften bedeutet. Und in seiner jetzigen Funktion kann Albrecht strukturell etwas verändern. Zuvor arbeitete er selbst als freier Künstler, er weiß, wie wichtig Räume sind, in denen Dinge passieren können. Jetzt ist er ein Ermöglicher.

Und ein Sichtbarmacher.






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Annette von Droste-Hülshoff hatte zu ihrer Zeit als schreibende Frau gegen harte Widerstände zu kämpfen. Mit neuen Formaten alte Strukturen zu durchbrechen, ist für Albrecht also nicht nur ein persönliches Anliegen, sondern liegt für ihn immer auch schon in Drostes Biografie begründet.

Ob er sich an seine erste Begegnung mit der Droste erinnern könne?


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Jörg Albrecht über seine Begegnung mit der Droste

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Die Burg Hülshoff ist für Jörg Albrecht im besten Sinne eine Rückzugsstätte für Künstler*innen, um in Ruhe nachdenken zu können. Sanierung und Umbau der Gebäude sind lange in Planung.

In den nächsten zwei Jahren sollen nun die ersten beiden Bausteine umgesetzt sein. In der unter Denkmalschutz stehenden Vorburg entstehen Veranstaltungssäle und Büroräume. Und an der Villa Schonebeck aus den 20er Jahren wird ein Neubau mit Unterkünften fürs Residenzprogramm errichtet.






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Und immer geht es eigentlich darum:





»Wir wollen die Wahrnehmung dafür schärfen, dass Literatur, dass Sprache überall arbeitet, dass sie unsere Welt macht, oder zumindest mitmacht.«
(Jörg Albrecht)


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Eine Produktion von http://kulturkenner.de/ Oktober 2021
Konzept & Texte: Sarah Heppekausen
Fotos & Videos: Markus J. Feger



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Übersicht

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Kapitel 1

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Kapitel 2 Die Burg

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Kapitel 3 Jörg Albrecht

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Kapitel 4 Die Dauerausstellung

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Kapitel 5

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Kapitel 6 Ideen

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Kapitel 7 Ziele

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