Drachenfels, Burgruinen und Rheinromantik In Beethovens Fußstapfen
Unterwegs auf dem Kulturwanderweg durchs Siebengebirge
Auftakt mit Aussicht
Schon zu Beginn der Route fällt Wander*innen eines der Ziele ins Auge: der Petersberg. Dort oben überragt ein Hotel die Szenerie, das 1892 erstmals eröffnet und zwischen 1949 und 1952 als Sitz der Alliierten Hohen Kommission genutzt wurde.
Zu Zeiten der Bundeshauptstadt Bonn und darüber hinaus gingen namhafte Politiker*innen und gekrönte Häupter ein und aus. Es war über mehrere Jahrzehnte das Gästehaus der Bundesrepublik Deutschland.
Sagenhaft
Nächster Halt: Nibelungenhalle. Wer vom Rhein spricht, kommt um Siegfried, Hagen und Co. nicht herum. Zwar nicht Beethoven, aber Richard Wagner gibt an dieser Station Anlass, sich näher mit klassischer Musik und alter germanischer Sagentradition zu beschäftigen.
Die Halle, die zum 100. Geburtstag des Zeitgenossen Beethovens eröffnet wurde, zeigt eine der bedeutendsten Gemäldesammlungen zum „Ring der Nibelungen“. Sie sollte bei der Reise in die Vergangenheit auf keinen Fall ausgelassen werden.
Fabelwesen am Rhein
Zu den Höhepunkten der Route gehört der Aussichtspunkt auf dem Gipfel des Drachenfels. Von hier können Ausflügler*innen weit über das Rheintal blicken und die Gedanken schweifen lassen.
Bei schönem Wetter konnte schon Beethoven in der Ferne den Kölner Dom entdecken. Dieses Panorama berührte das Musikgenie und machte ihn vielleicht auch zum musikalischen Wegbereiter der Romantik.
Zwischenstopp
Pause gefällig? Das Drachenfels Restaurant, die Waldwirtschaft „Milchhäuschen“ und das Einkehrhaus „Waidmannsruh“ sind nicht weit entfernt. Sie bieten die perfekte Möglichkeit zu einer Rast auf dem Weg. Letzteres verkauft sogar kalte und warme Getränke wie Essen „To-Go“. Mit einer Stärkung im Magen fällt die nächste Etappe gleich umso leichter.
Vulkangestein
Wer am Stenzelberg noch Puste hat, dem bleibt trotzdem der Mund offen stehen: Riesige Felsformationen erheben sich wie aus dem Nichts in der Landschaft. Große Brocken erscheinen auf kleinen Hügeln vor den Augen.
Das vulkanische Gestein Quarz-Latit wurde hier gefördert. Damalige Baumeister setzten es auch beim Bau der Klosterkirche in Heisterbach ein. Sie ist eine der nächsten Haltepunkte, die bereits das Musikgenie kannte.
Station 5: Sakrale Ruinen
Das Kloster Heisterbach stand zu der Zeit Ludwig van Beethovens mit seiner Abteikirche, Teichanlagen und umliegenden Weinbergen in voller Blüte. Die hier lebenden Zisterzienser-Mönche prägten damals die Region.
Beim Gang durch die Anlage tauchen Besucher*innen in die Geschichte von der mittelalterlichen Klostergründung über die barocke Erweiterung bis hin zu Umgestaltungs- und Neubaumaßnahmen nach der Säkularisation ab.
Den Petersberg hinauf
Wer das Kloster Heisterbach hinter sich gelassen hat, kann sich für den letzten Aufstieg wappnen: Steil nach oben führt der Weg zur Spitze des Petersbergs. Wegmarkierungen und -kreuze machen auf den Bittweg aufmerksam. Er ist der letzte erhaltene von ursprünglich fünf Prozessionswegen zur Wallfahrtskapelle auf dem Petersberg.
Das Kleingedruckte
Maximilian Hulisz und Jens Nieweg für Tourismus NRW e.V. und kulturkenner.de